Kindern den Tod erklären

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Den Tod eines Angehörigen zu verarbeiten, ist nie einfach. Genauso wie Erwachsene benötigen auch Kinder die Zeit und den Raum, um Trauer verarbeiten zu können. Lesen Sie im Folgenden wie Kinder trauern, wie man Kindern den Tod erklären kann und wie man gemeinsam mit Kindern trauern kann.

Kindern den Tod erklären mit klaren Worten

Wenn Kinder bei einem Todesfall eines Angehörigen involviert sind, fragen sich Elternteile oder Angehörige, wie man eine Todesnachricht am besten Kindern überbringt und wie man Kindern den Tod erklären kann. Experten raten vor allem dazu, immer ehrlich zu sein und klare Worte zu finden. Sie sollten in einfachen, kindgerechten, jedoch klaren Worten kommunizieren, was mit dem Verstorbenen passiert ist. Dabei sollte im besten Fall Ruhe, Zuverlässigkeit und Beistand ausgestrahlt werden.

 

Wie sich Kinder verabschieden können

Auch wenn Angehörige der Familie oder Nahestehende unheilbar krank sind, sollten Sie Kindern den Tod erklären. Das gibt ihnen die Möglichkeit, die Situation für sich selbst zu evaluieren und selbst zu entscheiden, ob sie sich von den Angehörigen verabschieden möchten. Vor einem Besuch im Krankenhaus sollte allerdings auch auf das bevorstehende Erlebnis eingegangen werden. Erklären Sie auch hier deutlich, dass der Angehörige krank ist und viele Schläuche und Maschinen in der Situation involviert sein werden. Die Entscheidung liegt dann beim Kind selbst.

 

Mit „Einschlafen“ Kindern den Tod erklären?

Oft wird beim Zusammenhang Kinder und Tod der Vergleich des Einschlafens als Erklärung verwendet. Die Verstorbenen seien einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht, heißt es dann. Allerdings sollte dieser Vergleich vermieden werden, andere Methoden zu Trauerbewältigung bei Kindern sind effektiver. Wenn Kinder den Tod zu sehr mit dem Schlaf verknüpfen, kann es dazu führen, dass sie Angst vor dem Einschlafen entwickeln. Daher sind auch hier klare Worte förderlicher für die Bewältigung der Trauer bei Kindern.

 

Wie trauern Kinder?

Prinzipiell gilt: Jeder Mensch trauert anders. Das gilt genauso für Kinder. Allerdings äußert sich die Trauer bei Kindern oft anders als bei Erwachsenen, was zu Irritierung seitens der Erwachsenen führen kann. Kinder sind oft (noch nicht) in der Lage, Gefühle einzuordnen oder zum Ausdruck zu bringen. Wenn es den Anschein hat, dass Kinder gar nicht trauern, tun sie dies doch oft, nur auf ihre Art und Weise. Mit Kindern trauern kann demnach auch bedeuten, ihnen einfach besondere Zuwendung zu versichern und für sie da zu sein, wenn sie es wollen oder brauchen.

 

Oft drückt sich die Trauer bei Kindern auch beim Spielen oder Malen aus. Lassen sie diese Verarbeitung der Gefühle zu und bewerten Sie dabei nichts davon. Mit viel Geduld und Aufmerksamkeit über ausgedrückte Emotionen können Kinder einen Verlust nachhaltig verarbeiten.

Trauer bei Kindern in verschiedenen Altersstufen

Wie trauern Kinder in verschiedenen Altersstufen? Die Reaktionen auf einen Verlust sind tatsächlich oft stark vom Alter der Kinder abhängig. Säuglinge und Kleinkinder unter drei Jahren haben noch kein reflektiertes Verhältnis zum Tod, sondern empfinden eher Trennungsschmerz. Ab drei Jahren ist es möglich Kindern den Tod zu erklären, allerdings haben kleine Kinder oft noch keine Vorstellung der zeitlichen Dimension „für immer“. Erst ab zehn Jahren wird von einer bewussten Trauer bei Kindern gesprochen. Dann sind sie außerdem meist bereit, um bewusst Abschied zu nehmen.

Mit Kindern trauern, wenn sie bereit dazu sind

Sobald Kinder von sich aus über den Verstorbenen sprechen möchten oder Fragen haben, sollten Sie kindgerecht, aber offen alle Fragen beantworten. Auch wenn Sie etwas nicht wissen, können Sie das offen zugeben. Situationen in denen Kinder den Tod von sich aus ansprechen, bieten sich an, um Kindern den Tod zu erklären. Wichtig ist dabei, die Belastungsgrenzen der Kinder zu respektieren und wiederholt anzubieten, für sie da zu sein, wann immer sie bereit sind zu sprechen. Beobachten Sie die Trauerphasen bei Kindern – wollen Ihre Kinder nicht darüber sprechen, sollten Sie das akzeptieren und sie zu nichts drängen.

 

So hartherzig es manchmal wirken kann: Klare Worte beim Umgang mit Kindern und Tod gelten als eine positive Methode zur Trauerbewältigung bei Kindern. Je besser die Trauerbewältigung als Kind bereits abläuft und je nach Erfahrungen die Kinder und Tod verbindet, lernen Kinder im weiteren Leben mit Tod und anderen Extremsituationen umzugehen.

Trauerphasen bei Kindern

Es gibt außerdem andere Trauerphasen bei Kindern als es bei Erwachsenen oft der Fall ist. Die Trauerbewältigung bei Kindern braucht sowohl bewusste Konfrontation mit dem Thema Tod, aber auch trauerfreie Zeit. In diesen Phasen versuchen Sie am besten, den gewohnten Tagesablauf beizubehalten und sich und Kinder abzulenken.

 

Mit Kindern trauern: An Ritualen festhalten

Eine mögliche Methode zur Trauerbewältigung bei Kindern ist es, an gewohnten Ritualen oder Abläufen mit verstorbenen Angehörigen festzuhalten. Wenn eine schöne Erinnerung an den Verstorbenen zum Beispiel gemeinsame Sonntagsspaziergänge beinhält, kann es helfen, diese Spaziergänge als Ritual weiterzuführen. Das Beibehalten solcher Rituale und Traditionen ist eine wundervolle Möglichkeit, um mit Kindern zu trauern.

 

Trauer bei Kindern mit verschiedenen Bezugspersonen bewältigen

Manchmal wollen Kinder nicht mit ihren Eltern über einen Verlust reden, was vollkommen normal ist. Es kann sehr hilfreich sein, in diesem Fall weitere Bezugspersonen in den Trauerprozess einzubeziehen, die mit Kindern trauern. Dafür könnten zum Beispiel vertraute Lehrer oder geschätzte Freunde der Familie herangezogen werden.

 

Selbstverständlich ist auch professionelle Hilfe durch Psychologen eine Methode zur Trauerbewältigung bei Kindern. Auch Gruppensitzungen, bei denen sich mit Gleichaltrigen online oder in Person ausgetauscht wird, sind eine Möglichkeit. Es existiert außerdem viel Literatur, die sich auf die Trauer bei Kindern spezialisiert. Bücher, die Verständnis zeigen und Erklärungen liefern, können Kindern ebenfalls beim Trauern zur Seite stehen.

Kinder und Beerdigungen

Eine Beerdigung kann für Kinder eine Extremsituation darstellen. Allerdings stellen Beerdigungen wichtige Rituale dar, die der Abschiednahme einer geliebten Person dienen. Eltern stellen sich daher die berechtigte Frage: Sollten Kinder bei einer Beerdigung teilnehmen? Auch hier gilt, jeder Mensch und jedes Kind ist anders. Kinder sollten daher am besten selbst die Entscheidung treffen, ob sie bei einer Beerdigung teilnehmen möchten oder nicht.

Zuerst sollten Sie Ihren Kindern den Tod erklären und Ihnen verdeutlichen, was eine Beerdigung bedeutet und wie diese abläuft. Vielen Kindern kann die Entscheidung einer Beerdigung beizuwohnen Halt geben und dabei helfen, Veränderungen anzunehmen. Es kann außerdem Abschied genommen werden, was sehr wichtig auch für die Trauerbewältigung bei Kindern sein kann. Ist ein Kind besonders sensibel oder reagiert gestresst auf langes Stillsitzen und lange Reden, ist es eventuell eine bessere Alternative, in einem eigenen kleinen Ritual Abschied zu nehmen.

Hilfe für Elternteile bei Trauer bei Kindern

Der Verlust eines Angehörigen ist nie leicht, vor allem wenn es dabei zusätzlich um die Trauerbewältigung bei Kindern geht. Zu grundlegenden Themen wie der Teilnahme am Begräbnis berät Sie gerne unser Beratungsteam bei Bestattung Himmelblau.

Wenn Sie als Elternteil aber individuelle Begleitung bei der Trauerbewältigung von Kindern wünschen, empfehlen wir ein Gespräch mit einem ausgebildeten Trauerbegleiter. Dieser kann Sie intensiv in Ihrem speziellen Trauerfall unterstützen.

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Bestattungsleistungen

Eine Urne aus Ton, die von einem Lichtstrahl beleuchtet wird.

Urne zu Hause

Bei einer Urne zu Hause wird die Urne mit der Asche der/des Verstorbenen zu Hause aufbewahrt. Dazu ist eine behördliche Genehmigung der Wohnsitzgemeinde nötig.

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Waldbestattung

Bei einer Waldbestattung wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Ein Baum kann schon zu Lebzeiten ausgesucht werden.

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