verfasst von
- Jasmin Kreuzer
– Lesezeit:
Minuten
So unterschiedlich die Menschen und ihre Beziehungen zueinander sind, so verschieden sind auch die Formen der Trauer und die Arten, wie der Verlust eines nahen Angehörigen oder Freundes verarbeitet wird.
Nach dem Tod einer geliebten Person können Symptome wie Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder Appetitminderung auftreten. Das ist völlig normal und sollte auch zugelassen werden. Der Trauerprozess kann mehrere Monate bis Jahre anhalten, ermöglicht uns aber Abschied zu nehmen, Vergangenes aufzuarbeiten und eine neue Art der Beziehung zur/zum Verstorbenen zu entwickeln.
Trauer und Trauerphasen
Das von Elisabeth Kübler-Ross entwickelte „Trauerphasenmodell“ beschreibt einen prozessartigen Verlauf von Trauer: Auf den anfänglichen Schockzustand, der von Verwirrtheit und dem Leugnen des Todes begleitet wird, folgt eine sehr emotionale Phase, in der heftige Gefühle wie Angst, Verzweiflung, Schuld und Wut aufkommen können. Es können aber auch Freude oder Erleichterung nach einem langen Leidensweg hinzukommen, die jedoch zeitgleich oft mit Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen verbunden sind.
In der dritten Trauerphase kommt es laut Phasenmodell zu einer allmählichen Verarbeitung des Verlusts. Es wird eine Verbindungen zum Toten gesucht: Man besucht bestimmte Orte oder sieht sich Lieblingsstücke des geliebten Menschen an, um so die Erinnerungen auf sich wirken zu lassen.
Die vierte Phase kennzeichnet schließlich den Neuanfang, mit dem die Menschen wieder die Energie haben, ihr Leben aktiv zu gestalten. Ein Lerneffekt tritt ein: Ein derartiger Verlust kann auch etwas Gutes und Neues bewirken.
Manche Trauernde durchlaufen diese Phasen in einer sehr kurzen Zeitspanne und sind rasch wieder fähig, ihren Alltag wie gewohnt zu leben. Andere trauern sehr lange und erleben die Phasen auch nicht so prozessartig, wie das Phasenmodell impliziert. Viele Betroffene können einen phasenartigen Verlauf ihrer Trauer gar nicht bestätigen.
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Trauerbegleitung kann helfen
Manchmal können Verluste relativ schnell überwunden werden. Häufig ist aber ein längerer Prozess notwendig, bis sich das seelische Gleichgewicht wieder einstellt. Vielen hilft es eine Trauerbegleitung oder Trauerberatung nach dem Tod eines geliebten Menschen zu kontaktieren.
Neueste Erkenntnisse im Bereich Trauerforschung
Der klinische Psychologe George Bonnano untersucht die Auswirkungen von Trauer bereits seit 20 Jahren systematisch. Seine Forschungen weisen nicht auf einen phasenartigen, sondern vielmehr auf einen „wellenartigen“ Verlauf von Trauer hin: Der Verlustschmerz kommt und vergeht und wird bei den meisten Menschen mit der Zeit schwächer. Laut Bonnano besitzt der überwiegende Anteil der Trauernden eine natürliche Widerstandskraft, um Verluste gut zu bewältigen. Diese Widerstandskraft, bekannt als „Resilienz“, wird gerade in Trauersituationen bei psychisch gesunden Menschen besonders aktiviert und befähigt sie, ihren Alltag selbst nach dem Verlust einer sehr nahestehenden Person relativ gut zu meistern. Dies bedeutet auf keinen Fall, dass jene Betroffenen keinen Kummer hätten oder die verstorbene Person nicht geliebt hätten. Sie sind aber durchaus in der Lage, mit dem Kummer umzugehen und Gefühle der Trauer notfalls auch zu unterdrücken (vgl. George Bonnano: Die andere Seite der Trauer: Verlustschmerz und Trauma aus eigener Kraft überwinden, 1. Auflage Januar 2012).
Fazit
Wie Trauer tatsächlich erlebt wird, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Es gibt grundsätzlich keine „richtige“ Art zu trauern. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und verarbeiten ihre Trauer auf ihre eigene Art und Weise. Nichtsdestotrotz kann es hilfreich sein, sich in einer Trauersituation an gewissen Verhaltensweisen zu orientieren. Lesen Sie dazu mehr auf unserer Seite für Trauerbegleitung.
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