Die Bestattung von Papst Franziskus: Ein Blick auf die Besonderheiten

verfasst von
- Jasmin Kreuzer
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Am Ostermontag, dem 21. April 2025, verstarb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Tod markiert nicht nur das Ende eines pontifikalen Zeitalters, sondern auch den Beginn einer Bestattungszeremonie, die in ihrer Schlichtheit und Symbolik neue Maßstäbe setzt.
Ablauf der päpstlichen Bestattung
Traditionell gliedert sich die Bestattung eines Papstes in drei Hauptphasen:
- Feststellung des Todes: Der Camerlengo, der päpstliche Kämmerer, stellt den Tod offiziell fest. Dabei ruft er den Papst dreimal bei seinem Taufnamen.
- Aufbahrung: Der Leichnam wird in der Kapelle der Residenz Santa Marta aufgebahrt und anschließend in den Petersdom überführt, wo Gläubige Abschied nehmen können.
- Beisetzung: Nach der Totenmesse erfolgt die Beisetzung, die bei Franziskus nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore stattfindet.
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Unterschiede zu früheren Papstbestattungen
Papst Franziskus hat bewusst traditionelle Elemente modifiziert:
- Sargkonstruktion: Statt der üblichen drei Särge (Holz, Blei, Holz) wird Franziskus in einem einfachen Holzsarg mit Zinkauskleidung beigesetzt.
- Aufbahrung: Der Leichnam wird nicht auf einem erhöhten Katafalk präsentiert, sondern liegt schlicht im Sarg.
- Beisetzungsort: Erstmals seit über 350 Jahren wird ein Papst nicht im Petersdom, sondern in einer anderen römischen Basilika beigesetzt.
Die Trauerfeierlichkeiten
Die Totenmesse, das sogenannte Requiem, findet am Samstag, dem 26. April 2025, um 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Zelebriert wird sie von Kardinal Giovanni Battista Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums. Anschließend beginnt die neuntägige Trauerzeit, die „Novendiale“, mit täglichen Messen im Petersdom.
Internationale Anteilnahme
Zur Beisetzung werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter US-Präsident Donald Trump, der französische Präsident Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Diese internationale Präsenz unterstreicht die globale Bedeutung des Papsttums.
Thanatopraxie bei der Bestattung von Papst Franziskus: Die Kunst der Würdevollen Aufbahrung
Bei Papst Franziskus wurde die Thanatopraxie angewendet, um den Leichnam für die öffentliche Aufbahrung im offenen Sarg ästhetisch und hygienisch zu erhalten. Die moderne Technik der Leichenkonservierung sorgt dafür, dass der Körper für einige Tage in einem angemessenen Zustand bleibt. Im Gegensatz zur traditionellen Mumifizierung geht es bei der Thanatopraxie nicht um die ewige Konservierung, sondern darum, den Körper für eine Trauerfeierlichkeit und die Zeit der öffentlichen Verabschiedung zu bewahren. Der Leichnam wird durch spezielle Verfahren, wie das Ersetzen des Blutes durch ein Konservierungsmittel auf Formalinbasis, behandelt. Dies verhindert eine schnelle Verwesung und ermöglicht es Trauernden, sich vom Verstorbenen in einer würdevollen Weise zu verabschieden. Diese Technik ist besonders bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie dem Papst, von Bedeutung, um den Gläubigen die Möglichkeit zu geben, den Verstorbenen zu ehren.
Bedeutung für Bestattungsunternehmen in Österreich
Die von Papst Franziskus eingeführten Änderungen reflektieren einen Trend zu schlichteren und persönlicheren Bestattungen. Für österreichische Bestattungsunternehmen bedeutet dies:
- Anpassung an individuelle Wünsche: Immer mehr Menschen wünschen sich eine Bestattung, die ihre Persönlichkeit und Lebensphilosophie widerspiegelt.
- Reduktion von Pomp: Der Verzicht auf übermäßigen Prunk kann als Vorbild für eine würdige, aber dennoch bescheidene Zeremonie dienen.
- Bedeutung von Symbolik: Die Wahl des Beisetzungsortes und die Gestaltung des Grabes zeigen, wie wichtig symbolische Elemente für die Hinterbliebenen sein können.
Die Bestattung von Papst Franziskus setzt neue Akzente in der Gestaltung kirchlicher Trauerfeiern. Sein Wunsch nach Einfachheit und Authentizität könnte auch in Österreich Impulse für eine zeitgemäße Bestattungskultur geben.
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