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verfasst von
- Sarah Rezac
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Zentrale Aufgabe einer Trauerrede ist die Würdigung des Lebens und der Persönlichkeit der/des Verstorbenen im Rahmen einer öffentlichen Trauerfeier.
Wer eine Trauerrede vorbereitet und hält, ist sich bewusst, dass er eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe wahrnimmt, die hohe emotionale Intelligenz und rhetorische Kompetenzen gleichermaßen erfordert. Man kann versuchen diese ehrenvolle Aufgabe selbst durchzuführen oder einen Trauerredner engagieren.
In diesem Ratgeber geben wir Ihnen Beispiele für Trauerreden und Vorlagen an die Hand.
Wer kann einen Text für eine Trauerrede schreiben?
Kommt es zu einem Todesfall, wenden sich Hinterbliebene an ein Bestattungsinstitut, um das Begräbnis zu organisieren. Hat die/der Verstorbene seine Wünsche zu Lebzeiten in einer Bestattungsvorsorge festgehalten, wird die Trauerfeier danach ausgerichtet. Ist dies nicht der Fall, wird die Beerdigung nach den Vorstellungen der Angehörigen gestaltet.
Die Trauerrede muss nicht unbedingt von einem Pfarrer gehalten werden, wenn dies nicht der ausdrückliche Wunsch ist. Manchmal wird die Trauerrede von einem Familienmitglied oder von einem Freund der/des Verstorbenen gestaltet und gehalten. Da diese Aufgabe aber für engste Angehörige oder auch enge Freunde der/des Verstorbenen oftmals eine zusätzliche emotionale Belastung darstellt, entscheiden sich Angehörige sehr oft dafür, eine professionelle Trauerrednerin oder einen professionellen Trauerredner zu engagieren.
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Trauerrede: Beispiele für orientierende Fragen
Die folgenden Fragen – und zwar diejenigen, die Sie ansprechen! – können hilfreich sein, um für sich selbst eigene Gedanken, Wünsche und Erwartungen in Hinblick auf die zu gestaltende Trauerrede zu klären bzw. näher zu bestimmen:
- Wofür will ich der/dem Verstorbenen ganz besonders danken? Was verdanke ich ihr/ihm? Was habe ich von ihr/ihm gelernt? (Z. B.: Ich als Tochter/Sohn, als Ehemann, als Lebenspartnerin, als Mutter, als Enkelkind, als Freundin, als Kollege usw.)
- Wir alle haben einen Lebenslauf, sind aber nicht unser Lebenslauf. Die Aufgabe einer Trauerrede besteht nicht in der ausführlichen Präsentation eines detaillierten Lebenslaufes, sondern in der Würdigung des Lebens und der Persönlichkeit eines Menschen; daher stellt sich hinsichtlich der Biographie der/des Verstorbenen vor allem folgende Frage: Welche lebensgeschichtlichen Stationen und Ereignisse, welche Begegnungen und Erfahrungen haben für das Leben der/des Verstorbenen insgesamt eine besondere, ihr/sein Leben bestimmende und prägende Rolle gespielt? Was soll diesbezüglich zur Sprache kommen, was nicht?
- Welchen Stellenwert hatte die Familie im Leben der/des Verstorbenen?
- Welchen Stellenwert hatte der Beruf (die berufliche Karriere)?
- Welchen Stellenwert hatten Freundschaften im Leben der/des Verstorbenen?
- Woraus hat sie/er Kraft und Freude für ihr/sein Leben und Wirken geschöpft?
- Wie hat sie/er selber ihr/sein Leben und Wirken gesehen?
- Worauf war sie/er stolz? Was hat sie/ihn mit besonderer Freude erfüllt?
- Gibt es Leistungen bzw. Werke, durch die sich die/der Verstorbene hohe Verdienste erworben hat, etwa auch im Dienst am Gemeinwohl?
- Welche grundlegenden Werte und Einstellungen haben das Denken, Fühlen und Handeln der/des Verstorbenen vor allem bestimmt?
- Von welcher Wesensart war die/der Verstorbene? Markante Wesenszüge ihrer/seiner Persönlichkeit?
- Welchen Fragen und Themen galt das besondere Interesse der/des Verstorbenen?
- Welche Interessen waren besonders ausgeprägt
- Welchen Hobbies hat sie/er sich (mit Leidenschaft) hingegeben?
- Was hat mich besonders gefreut, was getröstet, was berührt, als ich die Kondolenzschreiben, die an mich ergangen sind, gelesen habe?
- »Lege dem Toten die Worte ins Grab, die er sprach, um zu leben.« (Paul Celan) ‒ »Lebensworte« und/oder »Letzte Worte« der/des Verstorbenen an mich/uns? Solche, die mir/uns Halt geben und mich/uns trösten können? Ein »geistiges Vermächtnis« an mich/uns?
- Was würde die/der Verstorbene selber seinen »lieben Hinterbliebenen« bei der Abschiedsfeier sagen wollen.
- Was wäre der/dem Verstorbenen wichtig in Hinblick auf die Gestaltung der Trauerfeier im Allgemeinen und der Trauerrede im Besonderen? Gibt es diesbezüglich Wünsche, die die/der Verstorbene zu Lebzeiten ausdrücklich oder auch nur andeutungsweise zur Sprache gebracht hat?
Beispiele zur Erstellung einer Trauerrede
Kennenlernen des Verstorbenen: Versuchen Sie, so viel wie möglich über den Verstorbenen zu erfahren. Sprechen Sie mit Familie und Freunden, um einen ganzheitlichen Eindruck zu gewinnen.
Persönliche Anekdoten einbinden: Persönliche Geschichten und Erinnerungen machen die Rede authentisch und lebendig. Sie können auch humorvolle Momente einbeziehen, sofern sie angemessen sind.
Wichtige Lebensstationen hervorheben: Erwähnen Sie wichtige Lebensereignisse, Errungenschaften und Eigenschaften des Verstorbenen, die für seine Persönlichkeit prägend waren.
Gefühle zulassen, aber Struktur bewahren: Es ist in Ordnung, Gefühle zu zeigen, aber versuchen Sie, die Rede strukturiert zu halten. Ein klarer Anfang, Mittelteil und Schluss helfen den Zuhörern, dem Redefluss zu folgen.
Trost spenden: Sprechen Sie auch die Trauernden direkt an und bieten Sie Trost. Zitate, Gedichte oder religiöse Texte können hilfreich sein, um Gefühle auszudrücken.
Abschied nehmen: Schließen Sie die Rede mit einem letzten Gruß oder einer Abschiedsformel, die dem Verstorbenen gewidmet ist.
Vorlagen für Trauerreden
Diese Beispiele für Trauerreden sollen Ihnen helfen, Inspiration zu finden und Ihre eigene, persönliche Trauerrede zu gestalten. Jede Rede ist einzigartig, da sie die individuelle Beziehung zum Verstorbenen und dessen Persönlichkeit widerspiegelt. Nehmen Sie sich die Zeit, die richtigen Worte zu finden, um einen würdevollen Abschied zu gestalten.
Trauerrede Vorlage 1: Abschied von einem geliebten Familienmitglied
Liebe Familie, Freunde und Bekannte,
wir sind heute hier versammelt, um Abschied von [Name des Verstorbenen] zu nehmen, einem wunderbaren Menschen, der uns allen sehr am Herzen lag. [Name] war bekannt für [seine/ihre] [Eigenschaft], [Lebensleistung] und [persönliche Anekdote]. Er/Sie hinterlässt eine Lücke, die nicht zu füllen ist, aber auch viele schöne Erinnerungen, die uns trösten und begleiten werden. Lasst uns [Name] in liebevoller Erinnerung behalten und ihm/ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Trauerrede Vorlage 2: Würdigung eines Lebenswerks
Sehr geehrte Trauergemeinde,
wir sind heute hier, um [Name des Verstorbenen], eine außergewöhnliche Persönlichkeit, zu ehren. [Name] hat in [seinem/ihrem] Leben viel erreicht, unter anderem [Lebensleistung/Anekdote]. Sein/Ihr Vermächtnis wird in [seinen/ihren] Werken und in unseren Herzen weiterleben. [Name] mag von uns gegangen sein, doch [seine/ihre] Inspiration und [sein/ihr] Geist werden stets unter uns weilen.
Trauerrede Vorlage 3: Gedenken an einen langjährigen Freund
Liebe Anwesende,
wir haben uns heute hier versammelt, um [Name des Verstorbenen] zu gedenken, einen treuen Freund und Wegbegleiter. Ich erinnere mich an die vielen Momente, die wir gemeinsam erlebt haben – [spezifische Erinnerung oder Anekdote]. [Name] war jemand, der immer ein offenes Ohr und ein warmes Lächeln hatte. Sein/Ihr Sinn für Humor und [eine besondere Eigenschaft] werden uns allen fehlen. Lassen Sie uns [Name] in unseren Gedanken behalten und die Zeit ehren, die wir mit ihm/ihr verbringen durften.
Trauerrede Vorlage 4: Erinnerung an einen Kollegen
Sehr geehrte Trauergemeinde,
heute nehmen wir Abschied von [Name des Verstorbenen], einem geschätzten Kollegen und Freund. [Name] war nicht nur ein/e [Berufsbezeichnung], sondern auch eine Persönlichkeit, die das Arbeitsleben von uns allen bereichert hat. Mit [seinem/ihrem] [beruflichen Erfolg oder persönlicher Eigenschaft] hat [er/sie] einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wir werden [Name] als jemanden in Erinnerung behalten, der/die mit Leidenschaft und Hingabe [seine/ihre] Arbeit verrichtete und stets bereit war, anderen zu helfen.
Trauerrede Vorlage 5: Abschied von einem jungen Menschen
Liebe Familie, Freunde,
wir stehen hier, um Abschied von [Name des Verstorbenen], einem jungen Menschen voller Leben und Träume, zu nehmen. Es ist schwer, Worte für einen Abschied zu finden, der viel zu früh kommt. [Name] hat in [seinem/ihrem] kurzen Leben so viel Freude, Lachen und Liebe geschenkt. [Persönliche Erinnerung oder Anekdote]. Wir werden [Name] als lebensfrohen, liebenswerten Menschen in Erinnerung behalten und [seine/ihre] Träume in unseren Herzen weitertragen.
Einzigartige Texte für eine Trauerrede
Da die Trauerrede ebenso wie jede Tisch- oder Festrede immer eine situationsbezogene und personenbezogene Rede ist, ist jede Trauerrede in Inhalt und Stil einzigartig.
Nicht nur aus der Einzigartigkeit gelebten Lebens, sondern allein aus der Einmaligkeit und existentiellen Unterschiedlichkeit der Abschiedssituation als solcher erhellt die Vielfalt von Trauerreden in Inhalt und Form.
Welche Worte sind – beispielsweise ‒ angemessen, wenn von einem siebenjährigen Kind Abschied genommen werden muss, das durch einen tragischen Unfall ums Leben kam? Welche Worte sind angemessen, wenn von einem hochbetagten Menschen, der nach jahrelanger Pflegebedürftigkeit verstorben ist, Abschied genommen werden muss?
Angemessenheit heißt ferner: Eine gute Trauerrede lebt davon, dass sie nicht nur hinsichtlich der inhaltlichen Aspekte, sondern vor allem auch in Sprache und Stil der Lebens- und Wertewelt der/des Verstorbenen Rechnung trägt. Lebenswelten sind ebenso vielfältig und unterschiedlich, wie die Lebensgeschichte eines Menschen einzigartig ist. Daher ist eine gute Trauerrede immer einzigartig in Inhalt und Form; und sie ist einmalig und prinzipiell unwiederholbar, weil und insofern sie erst im Moment ihres öffentlichkeitswirksamen Vortrags vor einer konkreten Trauergemeinde entsteht. Daraus wird auch die hohe Verantwortung ersichtlich, die jeder trägt, der eine Trauerrede hält. Wenn eine Trauerrede misslingt und an den Menschen »vorbeigeht«, kann sie ebenso wenig wiederholt werden wie die Trauerfeier selbst. Für die Kunst der Rede gilt: Ein Wort nachzuschicken ist immer Zeit, keine aber, ein Wort zurückzuholen.
Professionelle Trauerredner und Trauerrednerinnen
Trauerrednerinnen und Trauerredner würdigen das Leben, das Wirken und die Persönlichkeit der Verstorbenen im Namen und im Sinne der engsten Angehörigen. Deren Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen stehen im Mittelpunkt des Dienstes.
Die Rede als performatives Live-Ereignis vor Publikum lebt maßgeblich von der Rednerpersönlichkeit selbst. Gerade in der Kunst der Rede gilt: Die Botschaftung ist die Botschaft. Was gesagt wird, hängt wesentlich davon ab, wie es gesagt wird. Selbst der luzideste Gedanke, die lichtvollste Erinnerung oder die aussagekräftigste Anekdote bleiben tot, wenn sie nicht im richtigen »Kleid«, also stilsicher und situationsgerecht in freier Rede lebendig gemacht werden. Auch innerhalb einer religiös-konfessionell oder sonst wie weltanschaulich ausgerichteten Trauerfeier nehmen professionelle Trauerrednerinnen und Trauerredner ihre Aufgabe kundenorientiert und situationsgerecht wahr.
Unser Trauerredner Carl Achleitner ist höchst qualifiziert und hat bereits mehr als 2.500 Trauerreden gehalten. Wir arbeiten exklusiv mit ihm zusammen und freuen uns, einen so professionellen Trauerredner an unserer Seite zu haben.
Fazit unserer langjährigen Erfahrung
Eine Trauerrede zu schreiben, ist eine sehr persönliche und emotionale Angelegenheit. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen, und scheuen Sie sich nicht, Unterstützung von Familie oder Freunden zu suchen. Ihre Worte werden den Anwesenden Kraft geben und dem Verstorbenen ein würdevolles Gedenken setzen.
WIR SIND FÜR SIE DA
Wir können Sie unterstützen. Egal, ob Sie ein Begräbnis planen, sich zur Vorsorge informieren oder einen Trauerredner suchen.