Thanatologie & hygienische Totenversorgung
Inhaltsverzeichnis
- Thanatologie – Bedeutung & Definition
- Thanatologie im Bestattungswesen
- Thanatopraxie – Was ist das eigentlich?
- Hygienische Totenversorgung beim Bestatter
- Ankleiden eines Verstorbenen
- Wann wird Thanatopraxie durchgeführt?
- Was passiert bei einer Thanatopraxie?
- Totenmasken
- Totenmasken anfertigen lassen
- Thanatologie Ausbildung in Österreich
verfasst von
- benitastyll
– Lesezeit:
Minuten
Thanatologie – Bedeutung & Definition
Die Thanatologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Tod, dem Sterben und der Bestattung auseinandersetzt. Dabei umfasst die Thanatologie die unterschiedlichsten Bereiche der Wissenschaft, die den Tod erforschen ─ von der Psychologie, Soziologie, Theologie, oder Philosophie bis zu Medizin und Archäologie. Personen, die sich mit Thanatologie beschäftigt werden als Thanatologen bezeichnet.
Woher kommt das Wort Thanatologie? – Was Wort Thanatologie stammt vom dem Altgriechischen thanatos „der Tod“ ab. Die Thanatologie ist somit wörtlich die Wissenschaft des Todes.
Thanatologie im Bestattungswesen
Der Begriff Thanatologie wird oft auch als Bezeichnung für hygienische Totenversorgung genutzt. In dem Fall bezieht sich Thanatologie auf die Praxis von Bestattern, die einen Leichnam für eine Bestattung vorbereiten. Geht die Vorbereitung des Verstorbenen über die hygienische Grundversorgung hinaus, spricht man von Thanatopraxie.
Thanatopraxie – Was ist das eigentlich?
Die Thanatopraxie bezeichnet die praktische Seite der Thanatologie. Erkenntnisse aus der Sterbeforschung werden also für Trauerbewältigung und hygienische Totenversorgung genutzt.
Zum einen kann sich Thanatopraxie also auf die praktischer Auseinandersetzung mit Trauerbewältigung und Trauerarbeit beziehen. Zum anderen kann es auch die Säuberung eines Leichnams durch den Bestatter und ästhetische und hygienische Totenversorgung bezeichnen. Neben der Grundversorgung können auch die Rekonstruktion des Erscheinungsbilds und die vorrübergehende Konservierung des Leichnams praktiziert werden.
Hygienische Totenversorgung beim Bestatter
Eine wichtige Aufgabe eines Bestatters ist es, die hygienische Totenversorgung vorzunehmen und den Leichnam zu reinigen.
Die hygienische Grundversorgung umfasst das Entkleiden und Reinigen des Körpers. Gegebenenfalls wird medizinisches Material wie z.B. Verbände, Hörgeräte, Prothesen usw. abgenommen. Damit keine Flüssigkeiten austreten und unangenehme Gerüche entstehen, werden Körperöffnungen mit Watte verschlossen und der ganze Körper desinfiziert. Für ein würdevolles Erscheinungsbild werden auch die Haare gekämmt, die Nägel geschnitten und auf Wunsch Schminke aufgetragen.
Ankleiden eines Verstorbenen
Nach der hygienischen Totenversorgung wird der Verstorbene angekleidet und in den Sarg gebettet. Die Kleidung stammt oft aus dem eigenen Kleiderkasten des Verstorbenen und kann von Angehörigen ausgewählt werden. Meist entscheidet man sich für feierliche Kleidung wie einen Anzug oder ein Kleid. Bei Feuerbestattungen muss aufgrund der Einäscherung gegebenenfalls auf bestimmte Materialien verzichtet werden.
Wenn von Hinterbliebenen keine Kleidung zur Verfügung gestellt wird, kann der Bestatter ein schlichtes Totenhemd als Bekleidung nutzen.
Wann wird Thanatopraxie durchgeführt?
Die erweiterte Thanatopraxie kommt nicht in allen Todesfällen zur Anwendung. Lediglich die hygienische Totenversorgung mit Waschung und Einkleidung wird in jedem Fall durchgeführt. In folgenden Situationen kann es zusätzlich zu thanatopraktischen Methoden durch den Bestatter kommen.
- Überführungen ins Ausland
- Bei Unfalltot oder entstelltem Leichnam
- Von Krankheit gezeichneten Verstorbene
- Trauerfeier oder Aufbahrung am offenen Sarg
Bei Überführungen schreiben einige Länder sogar zwingend eine thanatopraktische Behandlung vor – beispielsweise um den Leichnam durch eine Einbalsamierung zu konservieren, das den Verwesungsprozess stoppt.
Was passiert bei einer Thanatopraxie?
Bei einer Thanatopraxie wird das Erscheinungsbild eines Verstorbenen aufgebessert, sodass eine Verabschiedung für Angehörige ermöglicht werden kann. Auch eine zeitgemäße Methode der vorübergehenden Einbalsamierung, das sogenannte Modern Embalming, kann von Thanatopraktikern durchgeführt werden.
Dabei wird das Blut durch eine konservierende Lösung wie zum Beispiel Formaldehyd ersetzt. Bei Bedarf werden die Augen mit Plastikkappen verschlossen und der Mund mit einer Naht verschlossen, was von außen nicht zu erkennen ist. Das Verschließen des Mundes ist notwendig, da sich durch die Erschlaffung der Muskeln der Mund wieder öffnen würde. Anschließend wird der Verstorbene angezogen und wenn gewünscht, geschminkt, um dem Gesicht einen natürlichen Ausdruck zu verleihen.
Totenmasken
Das Anfertigen einer Totenmaske war in Österreich besonders im 19. Jahrhundert eine gängige Praktik. Auch aus der Geschichte ist uns die Totenmaske oft ein Begriff. So gibt es unzählige Totenmasken von berühmten Persönlichkeiten. Die Totenmasken von Tutanchamun, Nietzsche und auch Dantes Totenmaske sind ein faszinierender Teil der historischen Thanatopraxie.
Totenmasken anfertigen lassen
Auch heute werden Totenmasken als Erinnerungsstück wieder immer gefragter. Dabei wird ein Abdruck vom Gesicht des Verstorbenen angefertigt, aus dem die Maske hergestellt wird. Als Materialien empfehlen sich Kunststoff, Gips oder Bronze.
Neben der Totenmaske können auch Büsten oder Handplastiken angefertigt werden. Die Kosten können dabei variieren.
Thanatologie Ausbildung in Österreich
Eine Ausbildung zum Thanatologen im engeren Sinne wird in Österreich nicht angeboten. Thanatopraxie wird oft von Bestattern ausgeführt, die im Bereich Thanatologie eine zusätzliche Ausbildung oder Weiterbildung absolviert haben. Auch im deutschsprachigen Ausland werden Kurse und Fortbildungen angeboten. Da die Disziplin der Thanatologie ein so weitreichendes Feld ist, finden auch Quereinsteiger und Personen aus Bereichen wie der Theologie oder Psychologie zum Beruf des Thanatologen.
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Bestattungsleistungen
Gruftbestattung
Eine Gruftbestattung verläuft ähnlich einer Erdbestattung. Die Beisetzung erfolgt jedoch nicht in einem Erdgrab sondern in einem gemauerten Grab mit einem Gruftsarg.
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Der Verlust eines Kindes gehört zu den tiefgreifendsten Erfahrungen, die Eltern durchleben können. Wenn ein Kind noch vor oder während der Geburt verstirbt, sprechen wir von einem „Sternenkind“.
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