Rund um die Erdbestattung: Ablauf, Kosten, Traditionen

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In Österreich hat die Erdbestattung eine lange Tradition. Aber was genau ist eine Erdbestattung? Als Erdbestattung bezeichnet man die Bestattungsform, bei der der Verstorbene in einen Sarg gebettet und auf einem Friedhof beigesetzt wird. Rituale rund um die Erdbestattung können abhängig von Land, Religion und Kultur sehr unterschiedlich sein.

 

In diesem Artikel wollen wir Fragen rund um die Erdbestattung in Österreich klären: Was passiert bei einer Beerdigung? Welche Rituale und Traditionen gibt es? Wie ist der Ablauf und welche Kosten fallen bei einer Erdbestattung an?

Begräbnis, Beerdigung, Erdbestattung, Beisetzung – Was ist der Unterschied?

Die Begriffe Erdbestattung, Beisetzung, Begräbnis und Beerdigung werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft synonym verwendet. Gibt es aber einen Unterschied zwischen diesen Begriffen?

 

Die Begriffe Begräbnis und Beerdigung bezeichnen tatsächlich nur Erdbestattungen, bei denen ein Sarg ins Erdreich übergeben wird. Genau genommen sind aber auch Urnenbeisetzungen in einem Erdgrab eine Erdbestattung. Dennoch wird die Urnenbestattung der Feuerbestattung zugerechnet, weil es vor der Beisetzung zu einer Kremierung kommt. Um eine Erdbestattung handelt es sich somit, wenn ein Sarg in einem Erdgrab beigesetzt wird.

 

TRADITIONELLER ABLAUF EINER ERDBESTATTUNG

Der Ablauf einer Erdbestattung ist einerseits von (religiösen) Ritualen als auch von behördlichen Vorgaben geprägt. Was passiert nach dem Tod mit dem Verstorbenen? Der Ablauf vom Tod des geliebten Menschen bis zur Grabschließung sieht üblicherweise wie folgt aus:

Totenbeschau und Überführung

Nach dem Eintreten des Todes ist eine Totenbeschau durch einen Arzt verpflichtend. Dieser stellt die genaue Todesursache fest und stellt den Totenschein aus. Diese Untersuchung braucht man für die Sterbeurkunde. Danach wird der Leichnam vom Bestatter abgeholt. Dieser kümmert sich um die Waschung, Einkleidung und Einbettung in den Sarg. Auch die Überführung zum Friedhof übernimmt das Bestattungsunternehmen. Frühestens 48h nach dem Tod kann der Verstorbene beigesetzt werden.

Trauerfeier und Aufbahrung

Trauerfeier und Aufbahrung finden meistens in der Aufbahrungshalle am jeweiligen Friedhof statt. Auch eine Aufbahrung in der Heimatpfarre oder einer anderen Kirche nach Wahl ist möglich. Im Zuge der Trauerfeier wird meist eine Trauerrede gehalten, gemeinsam gebetet, gesungen und dem Verstorbenen gedacht. Die Verabschiedung kann mit Musik und Bildern sehr persönlich umgesetzt werden und auch ohne religiöse Rituale stattfinden.

Beisetzung am Grab

Nach der Trauerfeier am Friedhof wird der Sarg von Sargträgern zum Grab geführt. Die Trauergemeinde folgt dem Sarg in einem Trauerzug zum vorbereiteten Grab. Anschließend wird der Sarg in das Erdgrab abgesenkt und von Pfarrer oder Trauerredner werden einige Worte zum Abschied gesagt. Nun können sich Verwandte und Freunde einzeln am Grab verabschieden. Oft besteht die Möglichkeit, Blumen oder Asche ins Grab mitzugeben. Traditionell wird den nächsten Verwandten nach der Beisetzung von der Trauergesellschaft kondoliert.

Leichenschmaus

Das Grab wird erst geschlossen, wenn die Trauergemeinschaft das Grab verlassen hat. Insgesamt dauert eine Erdbestattung ungefähr 1 Stunde, je nach Umfang der Trauerfeier und Größe der Trauergemeinde. Nach einem Begräbnis gibt es häufig eine ungezwungene Zusammenkunft der Trauernden, bei der gemeinsam gegessen und dem Toten gedacht wird ─ der sogenannte Leichenschmaus. Ein solcher Leichenschmaus kann in einem Restaurant oder privat abgehalten werden, ist aber nicht verpflichtend.

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EINE LANGE TRADITION DER ERDBESTATTUNG

Das Begraben von Verstorbenen in der Erde, hat weltweit eine lange Tradition. Bereits Funde der frühen Menschheitsgeschichte legen nahe, dass Menschen ihre Verstorbenen schon seit mehreren tausend Jahren zur letzten Ruhe in ein Erdgrab legen. Die Traditionen und Rituale der Erdbestattung kennen viele Formen. Hügelgräber, Grabbeigaben, Salbungsrituale und kunstvoll gestaltete Gräber sind in vielen Kulturen und Religionen in unterschiedlichen Ausführungen bekannt.

 

Sehr oft spielen auch religiöse Motive in die Gestaltung einer Erdbestattung mit ein. Über den Lauf der Geschichte ergibt sich so der Eindruck, dass die Verabschiedung von Menschen nach dem Tod eine besondere Stellung gehabt hat. Auch heute wird bei Erdbestattungen in Österreich auf alte Traditionen zurückgegriffen, die in einer schwierigen Zeit Trost und Halt geben können.

Traditionen zu Begräbnissen in Österreich

In Österreich ist die Erdbestattung bis heute die am weitesten verbreitete Art der Bestattung. Mit dieser langen Tradition sind auch einige ungeschriebene Verhaltensregeln bei Begräbnissen aufgetreten, an die man sich halten sollte. Gerade in einer Situation der Trauer kann Unsicherheit entstehen, wie man sich als Trauergast verhalten soll.

Bekleidung bei Begräbnissen

Zumeist sieht die Kleidervorschrift bei Beerdigungen schwarze Kleidung vor. Immer öfter werden Trauergäste auch gebeten z.B. im Sinne der freudigen Erinnerung an das Leben des Verstorbenen bunte Kleidung zu tragen. Hier sollte man aber auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen achten. Wird nichts bekannt gegeben, kann man mit schwarzer Kleidung nicht falsch liegen.

Stilles Gedenken vor der Trauerfeier

Bevor die Trauerfeier mit Trauerrede und Musik beginnt, ist es üblich, sich in Stille um den Sarg in der Aufbahrungshalle zu versammeln. Ähnlich einer Grabwache ist hier Zeit, gemeinsam zu trauern und stille Gebete zu sprechen.

Kranzspende

Üblicherweise werden bei einem Begräbnis Blumenspenden von den Gästen dargebracht, um Hinterbliebenen das Beileid auszudrücken und etwas zur Abschiedsfeier beizutragen. Solche Blumenkränze und Gestecke für Begräbnisse müssen im Vorhinein bei einem Floristen bestellt werden. Immer wieder bitten Angehörige, von Kranzspenden abzusehen und stattdessen eine vergleichbare Geldspende bei einer Institution zu hinterlassen.

Kondolieren nach der Beisetzung

Nach der Beisetzung des Sarges ist es üblich, den nahen Verwandten Beileid auszusprechen. Das passiert, indem man die Hand schüttelt und mit traditionellerweise mit dem Satz „Mein Beileid“ kondoliert.

Erdbestattung ohne trauerfeier

In den meisten Fällen einer Erdbestattung wird eine Trauerfeier von Hinterbliebenen gewünscht. Das gemeinsame Gedenken ist vielen ein tröstliches Ritual und wichtig für die Verabschiedung vom Verstorbenen. Aber auch eine Erdbestattung ohne Trauerfeier ist möglich. In diesem Fall findet die Beisetzung des Sargs am Grab statt, wo ebenso letzte Worte der Erinnerung gesprochen werden können. Zu einem anderen Zeitpunkt können eine private Verabschiedung oder eine Seelenmesse abgehalten werden.

Ist eine Erdbestattung das passende?

Angehörigen fällt es oft schwer, sich für eine passende Bestattungsart zu entscheiden, wenn Wünsche des Verstorbenen zur Bestattung nicht bekannt sind. Neben der Erdbestattung sind auch Feuerbestattung und Naturbestattung nachgefragte Alternativen zur klassischen Erdbestattung. Mit den Vorteilen und Nachteilen der Erdbestattung möchten wir Ihnen eine Entscheidungshilfe bieten. Wir informieren sie auch gerne persönlich zu den Möglichkeiten einer Bestattung

Vorteile und nachteile einer Erdbestattung

Vorteile

Nachteile

Wo darf man beerdigt werden?

Bei Begräbnissen in Österreich gilt Sargpflicht. Dass bedeutet, dass eine Erdbestattung ohne Sarg nicht möglich ist, da ein Leichnam nur mit Sarg beerdigt werden darf. Ein Sarg für eine Beerdigung ist aus Holz gefertigt mit Polster und Auskleidung ausgestattet, um den Verstorbenen einbetten zu können. Dabei können Sie aus verschiedenen Sargmodellen wählen, die sich in Holzart, Farbe, Größe und Preis unterscheiden können. Die Auswahl des Sarges besprechen wir gerne mit Ihnen. An unseren Standorten haben wir auch Modelle ausgestellt. Für eine Gruftbestattung ist ein Sarg aus Metall oder mit Metallstruktur vorgesehen.

 

Bei Erdbestattungen in Österreich herrscht Friedhofszwang. Man darf den Sarg mit dem Verstorbenen somit nur auf einem aus-gewiesenen Friedhof beisetzen. Welcher Friedhof das sein soll, kann man aber frei wählen. Oft wünschen Verstorbene ihre Beisetzung in der Heimat-gemeinde oder im Familiengrab. Befindet sich der Verstorbene nach dem Tod an einem anderen Ort, kann man eine Überführung veranlassen. So kann auch der Wunsch nach der letzten Ruhestätte erfüllt werden. Eine Überführung im In- und Ausland organisiert ihr Bestattungsunternehmen.

Kosten einer Erdbestattung

Auch die Kosten für eine Erdbestattung sind ein wesentlicher Punkt bei der Organisation einer Beerdigung. Ausgaben für das letzte Fest lassen sich nur schwer pauschal festlegen, da jedes Begräbnis und jede Trauerfeier ganz individuell sind. Sie sollten mit Kosten von einigen 1.000 Euro rechnen.

Unterschiedliche Kostenfaktoren, vom Sarg bis zu Friedhofsgebühren und Grabstein, spielen in die Bestattungskosten mit ein. Gemeinsam mit Bestattung Himmelblau können Sie finanzielle Möglichkeiten und Wünsche für das bevorstehende Begräbnis besprechen.

Bei Himmelblau machen wir Ihnen ein persönliches, kostenloses und vollständiges Angebot für eine Erdbestattung nach Ihren Vorstellungen.

BESTATTUNGS­VORSORGE TREFFEN

Bereits zu Lebzeiten können Sie für Ihre eigene Erdbestattung vorsorgen und eine Bestattungsvorsorge abschließen. Entlasten Sie damit Ihre Hinterbliebenen bei Planung und Detailfragen zur Bestattung und sorgen Sie auch finanziell für ein Begräbnis vor.

Erdbestattung und Religion

Die Erdbestattung ist in vielen Konfessionen eine weitverbreitete Form der Bestattung. Im Christentum, Judentum, Islam gibt es seit vielen Jahr- hunderten die Tradition der Erdbestattung. Religiöse Rituale und Gebete im Zuge einer Beerdigung sind in jeder Religion etwas anders. Ein Begräbnis mit religiöser Zeremonie ist verbunden mit gemeinsamen Gebeten, Gesängen und einem geistlichen Würdenträger, der durch die Abschiedsfeier leitet. Auch eine Beerdigung ohne Religion ist möglich.

 

Im Christentum war die Erdbestattung lang die einzige vorgesehene Bestattungsform. Mittlerweile ist die Feuerbestattung aber auch von evangelischen und katholischen Glaubensgemeinschaften akzeptiert und regelmäßiger in Gebrauch. Andere Religionen wie der Buddhismus oder Hinduismus haben hingegen lange Zeit die Feuerbestattung als die vorherrschende Bestattungsart angenommen.

Mögliche Grabarten bei einer Erdbestattung

In Österreich gibt es verschiedene Formen von Gräbern für die Erdbestattung. Diese unterscheiden sich in Größe, Gestaltungs- möglichkeiten der Grabstelle und Preis. Ein Einzelgrab bietet Platz für einen Sarg, während Doppelgräber oder Familiengräber für zwei und mehr Sargbestattungen geeignet sind. Grundsätzliche kann man ein Grab nicht kaufen, sondern nur mieten. Die Mietpreise für Grabstellen können sich je nach Friedhof und Gemeinde stark unterscheiden. Die Abwicklung der Anmiete wird ebenfalls von Bestattung Himmelblau organisiert.

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WEITERE BESTATTUNGSARTEN

Eine Urne aus Ton, die von einem Lichtstrahl beleuchtet wird.

Urne zu Hause

Bei einer Urne zu Hause wird die Urne mit der Asche der/des Verstorbenen zu Hause aufbewahrt. Dazu ist eine behördliche Genehmigung der Wohnsitzgemeinde nötig.

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Waldbestattung

Bei einer Waldbestattung wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Ein Baum kann schon zu Lebzeiten ausgesucht werden.

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HAUSBESUCHE